Der Namenspatron

Siegmund Seligmann

Der jüdische Bankkaufmann Siegmund Seligmann (geb. 19.8.1853 in Verden / Aller, gest. 12.10.1925 in Hannover) tritt 1876 als Prokurist in die Firma „Continental Caoutchouc- und Gutta-Percha-Compagnie“ ein. Drei Jahre später ist er im Vorstand tätig. Unter seiner Leitung entwickelt sich die Firma Continental zu einem Unternehmen von Weltrang. Im Jahr 1923 verleiht ihm die Stadt Hannover die Ehrenbürgerwürde.

Im Jahr 1910 lässt sich Siegmund Seligmann von dem Maler Max Liebermann porträtieren. Das Bildnis ist heute als Dauerleihgabe der Nachfahren Siegmund Seligmanns in der Villa Seligmann zu sehen.

Siegmund_Seligmann

Der Initiator

100 Jahre nach Fertigstellung der Villa Seligmann und dem Einzug von Siegmund Seligmann in das Haus, wurde die Siegmund Seligmann Stiftung 2006 auf Initiative von Professor Andor Izsák ins Leben gerufen. Zusammen mit viel bürgerlichem Engagement konnte so das Fundament für die Villa Seligmann, dem Haus für jüdische Musik, gelegt und ein wichtiger Ort der Begegnung geschaffen werden.

Professor Izsák wurde 1944 in Budapest geboren und studierte an der Franz-Liszt-Musikakademie. Bereits zu Studienzeiten war er Organist an der Budapester Dohány-Synagoge, der größten Synagoge Europas. Nach langjähriger Tätigkeit als Dozent am Béla-Bartók-Konservatorium und an der legendären Fodor-Musikschule sowie als Chor- und Operndirigent siedelte Andor Izsák nach Deutschland über.

Aus der intensiven Beschäftigung mit jüdischer Musik (Kompositionstätigkeit, Lehre, Forschung und Aufführungen mit namhaften Vertretern der synagogalen Musik aus aller Welt) ging 1988 das Europäische Zentrum für Jüdische Musik hervor, das 1992 unter seiner Leitung ein Institut der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover wurde. 2003 wurde Andor Izsák auf die Professur für Synagogale Musik berufen.

Heute ist Professor Izsák Ehrenpräsident der Siegmund Seligmann Stiftung und der Siegmund Seligmann Gesellschaft e.V. sowie des Fördervereins Freunde der Villa Seligmann e.V. Über sein Leben ist eine von Dr. Arno Beyer, dem ehemaligen stellvertretenden Intendanten des NDR, geschriebene Biographie mit dem Titel „Andor der Spielmann – Ein jüdisches Musikerleben“ erschienen.